Konzept

Lesen Sie hier Details über das pädagogische Konzept, Tagesablauf mit den Kindern, Regeln und die Zusammenarbeit mit den Eltern.

Inhaltsverzeichnis

Kurzvorstellung der Tagespflegestelle

Ich stelle mich vor

Mein Name ist Franziska Goldhammer und ich bin am 18.Mai 1981 in Eisleben geboren. Mit meinem Mann René und meiner Tochter Anna Lena wohne ich seit Juni 2012 gemeinsam mit meinen Eltern in einem Mehrfamilienhaus mit Garten, einem so genannten „Mehrgenerationenhaus”. Ich habe eine Schwester, 2 Nichten und 4 Neffen. Zu unserem Haushalt gehören auch drei Katzen, und eine Schildkröte.

Da mir die Arbeit mit Kindern sehr viel Freude bereitet, habe ich mich entschlossen, als Tagesmutti tätig zu werden. Gearbeitet habe ich bisher als Heilpraktikerin und Kosmetikerin. Man könnte sagen, ich bin eine Expertin für kleinere „Indianerverletzungen” und „Glitzerpuder für kleine Feen”. Die notwendige Qualifikation nach dem Curriculum des Deutschen Jugendinstitutes (DJI) habe ich im Juni 2015 mit dem Zertifikat des Bundesverbandes für Kindertagespflege e.V. abgeschlossen. Einen Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kleinkinder habe ich im März 2015 absolviert und seit dem alle 2 Jahre mein Wissen aufgefrischt.

Das folgende pädagogische Konzept der Tagespflege steht als Orientierungshilfe allen interessierten Eltern zur Verfügung. Es versteht sich nicht als Regelwerk, sondern als Gedankensammlung, welche sich im Laufe der Zeit sicherlich weiterentwickeln wird und sollte.

Rahmenbedingungen

Für die Kinder im Alter von 0-4 Jahren biete ich eine kindgerecht eingerichtete Wohnung an. Die Wohnung befindet sich in der Clara-Zetkin-Straße 80 in 06295 Lutherstadt Eisleben. Von der Wohnung aus habe ich viele Möglichkeiten, Grünflächen und Spielplätze zu nutzen. Zur kindgerechten Ausstattung der Wohnung gehört eine Küche, ein Badezimmer, ein Spiel- und Essbereich sowie ein Ruheraum. Für Schlafmöglichkeiten ist durch Kinderbettchen und Matten gesorgt.

Meine Tagespflege ist in der Zeit von Montag – Freitag jeweils von 7:00 bis 16:00 geöffnet. Gern bin ich auch bereit, nach individueller Absprache, die kleinen Glückskäferchen früher und auch länger zu betreuen. Schließzeiten sind 2 Wochen im Sommer, 1 Woche in den Herbstferien und die Tage zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr. Die genauen Termine werden Anfang des Jahres mitgeteilt. Sollte ich selbst einmal erkrankt sein, oder während der Schließzeiten keine Betreuung möglich sein, ist eine Vertretung in der Kindertagesstätte „Apfelbäumchen“ an. Diese steht von Anfang an als Kooperationspartner fest und wird im „Fall der Fälle” darüber informiert, meine Glückskäferchen zu betreuen. Kontaktdaten und Urlaubspläne werden gut sichtbar in der Wohnung ausgehängt und zusätzlich mindestens zwei Mal im Jahr den Eltern ausgehändigt. Natürlich können sich die Eltern auch selbst um eine alternative Betreuung bemühen.

Ich biete allen Kindern eine individuelle Betreuung und Entwicklungsförderung. Das Wohlbefinden der Kinder steht dabei immer im Vordergrund. Während der Betreuungszeit lege ich für jedes Kind ein Portfolio an, in dem die Entwicklung des Kindes dokumentiert wird und kleine Kunstwerke und Fotos gesammelt werden. Die Eltern können jeder Zeit auf das Album ihres Kindes zugreifen. Des Weiteren halte ich die Eltern regelmäßig mit Fotos und Nachrichten über die Entwicklung ihrer Kinder über ein digitales Portfolio auf dem Laufenden. Kleine Kinder brauchen einen geregelten Tagesablauf, deshalb gibt es einen Ablaufplan, der nur in Ausnahmefällen wie Ausflüge, nicht eingehalten wird.

Ziele und Grundsätze

Es ist mir wichtig, dass sich jedes Kind bei mir sicher und geborgen fühlt. Ich möchte den Kindern und Eltern immer das Gefühl geben, dass sie bei mir gut aufgehoben sind und jeder Zeit auf mich zu kommen können. Ich sehe in jedem Kind eine ernstzunehmende kleine Persönlichkeit mit einer eigenen Meinung. So werden sie zu selbstständigen und eigenverantwortlichen Handeln angeregt. Hilfestellungen von mir sind dabei selbstverständlich. Kinder brauchen natürlich auch klare Regeln und Grenzen, damit sie lernen sich in einem sozialem Umfeld zurecht zu finden. Dass diese Grenzen auch mal ausgetestet und überschritten werden, ist völlig normal. Notwendige Konsequenzen werde ich immer liebevoll anbringen und diese auch erklären. So haben die Kleinen die Chance, durch Erfahrungen zu verstehen. Mit der Vermittlung von Werten und Normen, kann man nicht früh genug beginnen. Dazu gehören Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft, keine Gewalt, Höflichkeit und Respekt anderen gegenüber.

 

Zudem brauchen Kinder viel Aufmerksamkeit, Geduld, Lob und liebevolle Hinwendung. Ich lasse die Kinder mitwirken und ausprobieren. So wird ihr Selbstvertrauen in die eigenen Stärken gefördert.

Der Tagesablauf

Ein geregelter Tagesablauf ist die Grundlage für eine optimale Entwicklung der Kinder. Er gibt ihnen Sicherheit, Orientierung, ein Gefühl von Geborgenheit und Halt. Deshalb bitte ich die Eltern, sich an die Abhol- und Bringzeiten zu halten.

Zwischen 7:00 und 8:30 Uhr können die Kinder gebracht werden. Wir beginnen den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück, welches ich mit den Kindern gemeinsam zubereite. Brot, Käse, Wurst, Müsli, Joghurt oder Quark, Milch, Obst und Gemüse gehören dazu. Für die ganz Kleinen gibt es dem Alter entsprechend Breikost oder Fläschchen. Wasser und ungesüßter Tee stehen immer genügend bereit.

Ab 9:00 Uhr werden die Kinder mit von mir bestimmten Angeboten gefördert. Beginnen möchte ich die gemeinsame Spielzeit mit einem Singkreis zur Begrüßung. Danach werden wir malen, basteln, tanzen, puzzeln und bauen. Im Tagesangebot ist auch immer ein Aufenthalt im Freien vorgesehen, sofern es das Wetter zulässt. Bei Dauerregen, Eiseskälte und zu starker Hitze bleiben wir natürlich in den Räumen der Tagespflege und bauen überschüssige Energie mit Bewegungsspielen ab.

Ab 10:30 Uhr ist Freispielzeit. Die Kinder spielen nach ihren Interessen oder können sich ausruhen. Der ein oder andere ganz kleine Glückskäfer braucht vielleicht auch noch ein kleines Vormittagsschläfchen. Ich treffe in der Zeit die Vorbereitung für das Mittagessen. Die Kinder dürfen mir dabei gerne helfen und z. B. den Tisch decken. Damit meine ganze Aufmerksamkeit den Kindern zu Gute kommt, habe ich mich dafür entschieden, die Mittagsmahlzeit von einem Catering-Service täglich frisch liefern zu lassen.

 

Zwischen 11:00 und 11:30 Uhr werden wir gemeinsam zu Mittag essen. Wobei der Speiseplan natürlich dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder entspricht. Ich gehe selbstverständlich auch auf die Wünsche der Eltern ein und berücksichtige Besonderheiten bezüglich Allergien und Unverträglichkeiten.

Nach dem Essen bis ca. 12:00 Uhr steht die Vorbereitung auf den Mittagsschlaf an. Zähne putzen, Körperpflege, noch mal zur Toilette oder Töpfchen bzw. eine frische Windel an, Schlafanzug anziehen und dann ab ins Bettchen oder auf die Matte.

Zwischen 12:15 und 14:30 Uhr ist Mittagsruhe. Eine kleine Geschichte oder etwas Entspannungsmusik helfen zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Jetzt können sich die Kinder vom spannenden Vormittag erholen.

Ab 14:30Uhr erfolgt dann Aufwachen, Körperpflege, Umziehen. Danach gibt es eine kleine Zwischenmahlzeit mit Obst, Gemüse, Joghurt, Kuchen oder Ähnlichem.

Ab 15:00 Uhr ist Zeit zum Spielen, Lesen, Turnen oder für andere gemeinsame Aktivitäten.

Bis 16:30 Uhr haben dann alle Kinder die Wohnung verlassen, weil mich dann meine eigene Tochter braucht. Nach Absprache bin ich aber auch darüber hinaus bereit, die Kleinen zu betreuen.

Wenn größere Ausflüge geplant sind, ändert sich natürlich ausnahmsweise auch der Tagesablauf. Die allerkleinsten Glückskäferchen (bis 1 Jahr) gestalten ihren Tagesablauf selbstverständlich nach ihrem eigenen Schlaf- und Essrhythmus.

 

Regeln und Rituale

Regeln und Rituale sind wichtige Orientierungspunkte für Kinder. Sie geben Sicherheit und erleichtern auch den Abschied von den Eltern. Rituale ordnen und strukturieren den Tagesablauf.

Regeln werden mit den größeren Kindern gemeinsam aufgestellt, damit sie den Sinn und Zweck verstehen:

  • Benutzte Spielsachen wieder wegräumen, wenn das Spielen beendet ist,
  • zu den Mahlzeiten am Tisch sitzen bleiben, bis alle fertig sind mit Essen,
  • keine Spielsachen mutwillig zerstören und
  • Rücksicht auf die anderen Kinder nehmen.

Rituale gehören zum Alltag, durch ihre Wiederholung erhalten die Kinder Sicherheit und Vertrauen:

  • gemeinsames Essen,
  • Fingerspiele,
  • geregelte Ruhezeiten,
  • das pünktliche Bringen und Abholen,
  • die Verabschiedung von den Eltern.

 

Die Eingewöhnung

Grundlage für die Eingewöhnung der Kinder in meiner Tagespflegestelle bildet das „Berliner Eingewöhnungsmodell”. Es gilt in vielen Ländern als vorbildlich.

Die Eingewöhnungszeit ist für alle Beteiligte sehr wichtig, für das Kind, die Eltern aber auch für mich als Tagesmutti. Es ist eine große Herausforderung für das Kind, aus der Familie in eine Tageseinrichtung zu wechseln. Es muss sich an einen neuen Tagesablauf, andere Situationen anpassen, eine Beziehung zu einer fremden Person aufbauen und eine mehrstündige Trennung von den Eltern verarbeiten. Das bedeutet erheblichen Stress für das Kind. Ohne Hilfe der Eltern sind Kinder im Krippenalter mit der Situation überfordert. Daher sollten sich die Eltern viel Zeit für die Eingewöhnung nehmen. Das erste Treffen dient erst einmal dem Kennenlernen. Hier erzählen mir die Eltern die bisherigen Gewohnheiten, von Krankheiten oder von Entwicklungsauffälligkeiten ihrer Kinder.

In den ersten 3 Tagen wird das Kind von Mutti, Vati oder einer anderen Bezugsperson begleitet, um Sicherheit zu geben, wobei die Eltern nicht aktiv am Geschehen teil nehmen sollten. Das Kind soll nicht gedrängt werden. In dieser Phase versuche ich mich dem Kind zu nähern, ohne es zu bedrängen und eine erste Bindung aufzubauen. Die Eltern bilden hierbei den Sicherheitsanker.

Im Zeitraum der Eingewöhnung sollten die Kinder möglichst nur halbtags in der Tagespflege sein. Am vierten Tag entscheidet sich die Dauer der Eingewöhnungszeit, in der Regel zwischen 6-14 Tage und manchmal auch länger. Das hängt davon ab, wie das Kind auf den ersten Trennungsversuch am vierten Tag reagiert. Die Bezugsperson verabschiedet sich kurz nach der Ankunft des Kindes und bleibt aber in der Nähe der Tür. Gibt es keine Proteste, kann die Trennungsperiode auf ca. 30 Minuten ausgedehnt werden. Je weniger beeindruckt sich das Kind von der vorübergehenden Trennung zeigt, desto kürzer kann die Eingewöhnungszeit gestaltet werden. Ein Stofftier oder die Lieblingskuscheldecke können in dieser Zeit sehr hilfreich sein.

Sofern das Kind noch gewickelt werden muss, sollten die Eltern das anfangs noch selber tun, bis sich das Kind an mich als Bezugsperson gewöhnt hat. Wenn dann alles gut geht und sich das Kind von mir trösten und beruhigen lässt, sollten dann alle Aufgaben in meine Hände gegeben werden. Die Eltern halten sich dann nicht mehr in der Tagespflegestelle auf, sind aber noch einige Zeit ca. 2 Wochen jederzeit für mich telefonisch zu erreichen.

Die Eingewöhnungszeit ist erst dann abgeschlossen, wenn das Kind mich als eine weitere Bezugs- und Vertrauensperson akzeptiert hat.

Pädagogik

Entwicklungsmöglichkeiten und Bedingungen

Es liegen folgende Leitgedanken aus der Montessoripädagogik zu Grunde:

Bild des Kindes:

  • eigenständige Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen
  • den Weg zur Selbstständigkeit ebnen,„Hilf mir, es selbst zu tun”(Maria Montessori)
  • Freiheit des Kindes ist oberste Priorität,
  • Freiheit heißt nicht, alles zu dürfen,
  • Freiheit braucht sinnvolle Grenzen.Rolle des Erwachsenen:
  • Beobachter der Lern- und Entwicklungsfortschritte,
  • Warten auf Ruf des Kindes,
  • materielle Ordnung halten,
  • „Man muss lernen, zu sehen.”

Eine liebevolle Betreuung ist Grundvoraussetzung für eine gute Entwicklung des Kindes. Sie müssen sich frei bewegen können. Spielangebote, Kinderzahl und äußere Eindrücke müssen überschaubar bleiben und auf die speziellen Bedürfnisse der unter 3 jährigen abgestimmt sein. Alles muss mühelos erreichbar sein.

Angebote und Förderungen in verschiedenen Entwicklungsbereichen

Entwicklung ist ein ständiger Reifungsprozess (physisch und psychisch), der von innen und außen gesteuert wird. Es werden Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt. Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo. Die Entwicklung wird in verschiedene Phasen des Lebens unterteilt, z.B. Wachstumsphasen, Sprachentwicklung und Entwicklungsschübe.

Kinder brauchen für ihre Entwicklung eine anregungsreiche Umgebung, um ihre Intelligenz zu fördern, das Zusammenleben mit anderen, das gemeinsame Handeln, Freude und Enttäuschung erleben zu können.

Spielen ist Nahrung für unsere Seele. Die Nahrung der Seele sind Eindrücke, Erlebnisse und Erkenntnisse. Im Spiel lernt es die Welt kennen. Schon das Baby in der Wiege muss spielen und braucht Spielanregungen, um sich körperlich und seelisch zu entwickeln. Spielen ist die Haupttätigkeit der Kinder. Sie spielen laut, gern und viel. Die Spielangebote werden nach den Bedürfnissen der Kinder ausgewählt. Alles kann Spielzeug sein! (Es darf nur keine Gefahr für das Kind darstellen!) Bei der Wahl des Spielzeugs ist es von großer Bedeutung, dass Entwicklungsalter und nicht nur das Lebensalter des Kindes zu berücksichtigen. Das Spielzeugangebot sollte abwechslungsreich, vielseitig und interessant sein. Hierzu gehören auch Gebrauchsgegenstände. Weiterhin ist ein gut sortiertes Angebot an Mal- und Bastelutensilien vorhanden.

Das Spielzeug wird für die Kinder gut sichtbar in offenen Regalen in Materialkisten oder Schachteln aufbewahrt. So wird jedem Kind ermöglicht, sein Spielzeug selbst auszusuchen und heraus zu nehmen. Puppen und Kuscheltiere sowie eine gemütliche Kuschel-Ecke sind ein wichtiger Bestandteil des Spielzimmers.

Spielmaterialien:

  • Tisch und Brettspiele,
  • Puzzle,
  • Bau und Konstruktionsmaterial,
  • Gestaltungsmaterialien,
  • Naturmaterialien,
  • Bücher,
  • Bewegungsmaterialien und Geräte für drinnen unddraußen
  • Modelliermasse (Knete, Ton oder Salzteig)
 

Bewegungsspiele im Freien sind im Tagesablauf ein fester Bestandteil. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unpassende Kleidung, denn Kinder toben sich am liebsten draußen an der frischen Luft aus. Dies sorgt auch gleichzeitig für einen gesunden Appetit und Schlaf. Ausflüge auf den Spielplatz oder in den Wald gehören auch dazu. Hierbei wird das Wissen der Kinder über Pflanzen und Tiere weiter entwickelt und vertieft. Denn Wissen wird am besten durch eigenes Tun erworben und um Erfahrungen zu machen.

Hier eine kleine Auswahl an Spielen für Kinder von 0-3 Jahre:

  • Ballspiele,
  • Kreisspiele, Fingerspiele,
  • Motorikspiele (Puzzle, Steckbretter),
  • Pustespiele,
  • Bilderbücher anschauen, vorlesen,
  • Naturmaterialien sammeln,
  • mit Matsch spielen,
  • gemeinsam Musik machen(auch mit alltäglichen Gegenständen z.B. mit Löffeln),
  • mit Fingerfarben malen,
  • Tiere anschauen, beobachten und füttern,
  • viel Raum für Bewegung geben (hüpfen, springen,tanzen, krabbeln)
  • im Alltag mitmachen lassen (Nachahmungseffekt).

 

Musik

Musik ist wichtig. Sie hilft die Kommunikationsfähigkeiten zu fördern und wirkt sich positiv auf Lern- und Sozialverhalten aus. Sich zur Musik zu bewegen, selber singen und zu musizieren macht jedes Kind gerne.

So könnte man den Alltag mit Musik gestalten:

  • Singen: durch gemeinsames Singen lernen die Kinder ihre Stimme kennen und wie sie sich verändern kann,
  • Tanzen und bewegen: Entwicklung von Rhythmusgefühl und Förderung der Motorik,
  • Instrumentalspiel: durch einfache Instrumente lernen die Kinder eine Vielfalt von Klängen kennen (Klanghölzer, Triangel, Glöckchen, Flöten, etc.).

 

Sprachförderung

Die Sprachentwicklung eines jeden Kindes verläuft individuell, bei dem einen schneller und bei anderem langsamer. Die geistige, körperliche und emotionale Entwicklung ist eng mit der Sprachentwicklung verknüpft. Sprechen kann man nur lernen, wenn auch gesprochen wird. Kinder ahmen schon sehr früh die Mimik und Gestik ihrer Bezugspersonen nach und bauen so auch über die Körpersprache eine enge Bindung auf. Sprache wird am einfachsten in einer fröhlichen und positiven Atmosphäre gelernt.

Wir Erwachsenen sind hierbei die Vorbilder für unsere Kinder. Wie wir mit einander umgehen und sprechen hat großen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder. Natürlich kann man mit einem Kind nicht wie mit einem Erwachsenen sprechen. Es ist darauf zu achten, langsam und deutlich zu sprechen, sowie alle möglichen Alltagsbegebenheiten, Spiele und Kreativarbeiten zu kommentieren. Mit Kindern sollte nicht in „Babysprache” geredet werden. Besonders günstig auf die Sprachentwicklung wirkt sich eine Gruppe mit Kindern unterschiedlichen Alters aus, da die älteren Kinder Vorbilder für die Kleineren sind. Mit kurzen Geschichten, Fingerspielen, Singen von Liedern wird das Kind zum Nachahmen angeregt und seine Wahrnehmung wird gefördert.

Förderung der ICH-Kompetenz

Durch Lob und Anerkennung, aber auch durch Tadel kann ich als Tagesmutti die Kinder motivieren, sich selbst zu entdecken und zu erkennen. Wichtig ist es, die ICH-Findung zu unterstützen und die Kinder in ihrer Kreativität, Individualität und Originalität zu bestärken. Die Kinder sollen Ihre Gefühle kennen und ausdrücken lernen, so dass sie Selbstständigkeit und Selbstverantwortung lernen. Dabei hilft das Spielen mit- einander gut und die Kinder lernen schon früh kleinere Konflikte zu lösen und auch mal mit Enttäuschungen umzugehen. So entwickelt sich jedes Kind zu einer sozial kompetenten und eigenständigen Persönlichkeit.

Ernährung

Auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung lege ich sehr viel Wert. Für das Einnehmen der Mahlzeiten plane ich viel Zeit ein, da jedes Kind einen anderen Rhythmus hat. Kein Kind wird bei mir zum Essen gezwungen. Es ist ganz natürlich, dass ein Kind mal keinen Hunger hat oder mal ein Gericht nicht mag. In dem Fall werde ich auch immer eine Alternative anbieten können, z.B. eine Scheibe Brot mit Wurst oder Käse, Obst und Gemüse.

Als Zwischenmahlzeit steht immer frisches Obst und Joghurt bereit. Eine gesunde Ernährung bildet eine wichtige Grundlage für das kindliche Bewegungsverhalten. Sie stellt alle wichtigen Nährstoffe bereit und liefert dem Kind die nötige Energie, die es für seine täglichen Aktivitäten, für sein Spiel und seine Bewegung braucht. Der Speiseplan sollte so zusammengestellt sein, dass eine schmackhafte und abwechslungsreiche Mischkost angeboten wird. Kinder brauchen reichlich pflanzliche Lebensmittel, also Obst, Brot, Gemüse und Getränke. Tierische Lebensmittel sollten nur in Maßen verzehrt werden (wie Fleisch, Wurst und Eier). Rohes Obst und Gemüse sind besonders wertvoll. Sie sind Hauptlieferanten von Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen.

Kleine Tischregeln:

  1. Wir Essen gemeinsam.
  2. Mit Essen wird nicht gespielt.
  3. Gegessen wird nur am Tisch.

Um den Wohlfühlfaktor bei Tisch zu erhöhen, ist uns eine ruhige Atmosphäre und das Ambiente wie z.B. Blumen, ein schönes Mobile oder eine schöne (Wachs-)Tischdecke wichtig. Nach dem Essen werden natürlich zusammen die Zähne geputzt und Hände gewaschen.

Ernährungskonzept

Die beiden kalten Hauptmahlzeiten sind in der Regel das Frühstück und das Abendessen.

Beispiele für kalte Mahlzeiten

Ein Müsli aus Joghurt, Obst und Getreideflocken, ein Glas Milch, ein Apfel und ein Wurstbrot, ein Käsebrot mit einem Rohkostsalat, ein Nudelsalat mit Tomaten, Gurken und einem Joghurtdressing

 

Die warme Mahlzeit ist üblicherweise das Mittagessen. Hauptbestandteil der warmen Mahlzeit sind Kartoffeln, Reis oder Nudeln, dazu reichlich Gemüse oder ein Rohkostsalat. Eine kleine Portion Fleisch, sozusagen als Beilage, braucht Ihr Kind etwa 3-mal in der Woche. Einmal pro Woche steht ein Gericht mit Fisch auf dem Speiseplan und einmal ein Ei- Gericht. An den anderen Tagen gibt es vegetarische Gerichte z.B. einen Eintopf oder einen Auflauf.

Die zwei Zwischenmahlzeiten werden üblicherweise vormittags und nachmittags gegessen. Die Zwischenmahlzeiten bestehen aus Brot und Obst oder Gemüserohkost sowie Milchprodukten.

Gesundheit, Hygiene und Sicherheit

Die Eltern sollten mich informieren, wenn Ihr Kind krank sein sollte. Grundsätzlich gilt: „kranke Kinder gehören zu ihren Eltern” und unter krank verstehe ich Fieber, Magen- und Darmerkrankungen. Husten und Schnupfen zählen für mich nicht dazu. Ich möchte vorbeugen, dass sich die anderen Kinder nicht auch anstecken.

Medikamente werde ich nur in besonderen Ausnahmen verabreichen. Sollte ein Kind Medikamente benötigen, so müssen die Eltern eine vom Kinderarzt ausgestellte Bescheinigung über Häufigkeit und Dosis vorlegen.

Sauberkeit im Umgang mit den Kindern ist mir sehr wichtig. Jedes Kind verfügt über seinen eigenen Latz, seine eigene Serviette beim Essen, seinen eigenen Waschlappen und sein eigenes Handtuch. Für die Sicherheit der Kinder wurden Maßnahmen getroffen wie geschützte Steckdosen, Absperrgitter sowie Rauchmelder. Spielzeuge werden regelmäßig gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert.

Reinigungsmittel werden außerhalb der Reichweite von den entdeckungsfreudigen Händen der kleinen Glückskäferchen aufbewahrt.

Sauberkeitserziehung

Sauber werden müssen die Kinder genauso lernen wie laufen oder sprechen. Es ist ein Prozess, der seine Zeit braucht. Das Kind braucht auch eine gewisse körperliche Reife, um Darm und Blasenmuskulatur bewusst kontrollieren zu können. Erst wenn das Kind soweit ist und merkt, dass es mal muss, sollte man aktiv werden.

Als Tagesmutti kann ich die Eltern wie folgt unterstützen:

  • auf Signale des Kindes achten
  • spielerisch erklären (mit Bücher)
  • Benennung der Handlung (Pippi machen)
  • geduldig sein
  • auf einfache Kleidung achten (muss leicht an- undausziehbar sein)
  • Loben und nicht Bestrafen bei Fehlschlägen
  • windelfreie Zeiten schaffen

Zusammenarbeit

Zusammenarbeit mit den Eltern

Mir ist es sehr wichtig mit den Eltern zusammenzuarbeiten, um ein stabiles Vertrauensverhältnis zu bekommen. Eltern und Kinder müssen zu mir Vertrauen haben, dafür müssen klare Regeln und Ziele geschaffen werden. Denn wenn die Eltern kein Vertrauen haben, wie sollen die Kinder es dann haben?! Auch Informationen über Ängste, Gewohnheiten und Vorlieben spielen dabei eine große Rolle, um die Bedürfnisse der Kinder besser kennen zu lernen. Für mich als Tagesmutter sind kleine Gespräche mit den Eltern wichtig, weil ich dabei erfahre, wie das Kind geschlafen hat, wer das Kind abholt, aber auch wie sich das Kind gerade fühlt. Dadurch sind die Eltern und ich immer auf den neuesten Stand. Auch El-ternabende oder Einzelgespräche helfen ein gutes Verhältnis zu schaffen und kleinere oder größere Probleme zu lösen.

Bei möglichen Problemen oder Anregungen die das Kind betreffen, können die Eltern jederzeit auf mich zu kommen. Meine Ziele in der Zusammenarbeit mit den Eltern sind:

  • ein partnerschaftliches Miteinander im Interesse und zum Wohl des Kindes,
  • ich nehme Eltern ernst,
  • ich nehme ihre Bedürfnisse, Interessen und Ansichtenwahr,
  • Meinungen und Anregungen der Eltern verstehe ich alsMöglichkeit der Reflektion und Weiterentwicklung unserer pädagogischen Arbeit.
 

Fortbildung und Qualitätssicherung

Für die Qualitätssicherung meines Angebotes ist eine stetige Fortbildung unerlässlich. Ich bin persönlich sehr interessiert daran, mich immer wieder auf den aktuellsten Stand zu bringen, mich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und mich weiter zu bilden. Ich werde daher über das geforderte Maß hinaus an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen und sinnvolle Neuerungen in unterschiedlichsten Themenbereichen in meiner Tagespflege aufgreifen.

Auffrischungen des Erste-Hilfe-Kurses an Säuglingen und Kleinkindern, sowie die gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungsmaßnahmen sind selbstverständlich.

Eine Prüfung meiner Person und der Räumlichkeiten seitens des Jugendamts Eisleben findet regelmäßig statt. Regelmäßige Treffen mit anderen Tagesmuttis dienen dem Erfahrungsaustausch, Problembesprechungen und um spezielle Fragen zu diskutieren. Auch gemeinsame Aktivitäten können so geplant werden.

Zusammenfassung

Schlusswort

Ich stehe noch am Anfang meiner Arbeit als Tagesmutter und kann nicht auf langjährige Erfahrungswerte zurückgreifen. Dennoch habe ich keine Zweifel, dass mein gesunder Menschenverstand, die Erziehung meiner eigenen Tochter, die hervorragenden Inhalte des Qualifikationskurses und nicht zuletzt meine große Freude auf diese Aufgabe die richtigen Voraussetzungen sind, um eine liebevolle und herzliche Atmosphäre für die Tageskinder zu schaffen und Ihnen einen Teil glücklicher Kindheit mit auf den Lebensweg zu geben. Es ist schwierig auf einem Blatt Papier all das, worauf es mir ankommt, zu formulieren. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir die Arbeit mit den Kindern viel Freude und großen Spaß bereitet. Mein Ziel ist es, die kleinen Glückskäferchen in einem liebevollen Umfeld mit viel Geduld, Wärme und Zeit zu betreuen. Hospitationen sind nach Absprache immer willkommen. So können sich die Eltern einen Einblick in meine Arbeit verschaffen.

Quellenangaben

  • Marion von zur Gathen, Astrid Kerl-Wienecke, Inge Michels: Lehrbuch Kindertagespflege, Bildungsverlag EINS 2011
  • Norbert Neuß: Grundwissen Krippenpädagogik, Verlag das Netz 2014
  • Konzeption Kindertagespflege Anja Gärtner Konzeption Kindertagespflege Nancy Franz
  • Heidi Maier-Hauser: Lieben Ermutigen Loslassen Erziehen nach Montessorie
  • Autorenkollektiv Bildungsprogramm Bildung: elementarBildung von Anfang an Fortschreibung 2013